VFO mit Keramik-Filter
Ein 7 MHz Oszillator mit einem Quarz (VXO) arbeitet zwar sehr stabil, erlaubt aber nur eine geringe Frequenzvariation von ca. 5 KHz. Ein VFO mit einem LC-Schwingkreis kann dagegen um mehrere 100 KHz verstimmt werden, zeigt aber je nach Aufbau eine mehr oder weniger starke Frequenzdrift. Die Verwendung eines Keramik-Filters als frequenzbestimmendes Bauteil erfüllt beide Anforderungen. Die nachfolgenden Oszillator-Schaltung mit einem Keramik-Filter bietet ein Abstimmbereich von 35 KHz bei guter Frequenzstabilität. Der etwas ungewöhnliche LC Kreis am Kollektor von VT1 hat zwei Aufgaben. Er verbessert die Kurvenform des Ausgangssignals und kompensiert gleichzeitig den ab ca. 7020 KHz einsetzenden Amplitudenabfall. Die Durchlasskurve des Filters ist der Grund für diesen Effekt. Der LC-Kreis wird bei 7035 KHz auf maximale Ausgangsamplitude (2Vss) abgestimmen. Der Oszillator ist an einer stabilisierten Spannung von +6 V zu betreiben.
Den Ausgangskreis kann man auch auf die zweite, dritte oder vierte Harmonische abstimmen. Zur Verbesserung der Signalform ist dann jedoch noch eine weitere, abgestimmte Verstärkerstufe erforderlich. Der Oszillator eignet sich damit für den Einsatz im 20 m Band (14000 ... 14070 KHz), 15 m Band (21000 ... 21105 KHz) oder 10 m Band (28000 ... 28140 KHz).
Abb. 1: Oszillator mit einem Keramik-Filter
Etwas Wichtiges möchte ich jedoch nicht verschweigen; es gibt ein Problem bei der Beschaffung des Filters. Das Murata Filter mit diesem Frequenzwert ist seit Anfang 2001 nicht mehr im Programm meines bevorzugten Bauteilelieferanten (Fa. Reichelt). Falls jemand eine andere Quelle kennt, bitte E-Mail an mich. Als Hinweis sei noch erwähnt, dass sich das Filter auch hervorragend als Eingangfilter für das 40 m Band geeignet, was ja bekanntlich kräftige und aufdringliche Nachbarn hat, die es zu unterdrücken gilt.
Bauteil | Wert |
---|---|
R1 | 27 kOhm |
R2 | 22 kOhm |
R3 | 220 Ohm |
R4 | 47 Ohm |
C1 | 20 ... 325 pF, Drehkondensator |
C2 | 100 pF |
C3 | 680 pF |
C4 | 330 pF |
C5 | 5 ... 90 pF Trimmer |
C6 | 220 pF |
C7 | 0,1 uF |
L1 | T50-2, rot 2 x 8 Wdg. prim. bifilar 2 Wdg. sek. |
VT1 | 2N3904 |
Q1 | SFE 7.02 M2C, Murata |
Leistungsoszillator
Mit einem NE592 und wenigen zusätzlichen Bauteilen kann man einen
Leistungsoszillator aufbauen. Je nach Quarzfrequenz können Frequenzen von
1 .. 30 MHz erzeugt werden. Der eingangsseitige Schwingkreis ist mit C1 bzw. L1
exakt auf die Quarzfrequenz abzustimmen. Als Endstufe können zwei 2N3906
oder zwei BS250 verwendet werden (siehe QRP-Gegentaktendstufen). Mit einem
Trimm-Potentiometer als Emitterwiderstand ín der Gegentaktendstufe
lässt sich die HF-Leistung dann von 20 mW bis 1,5 Watt einstellen.
Vom Einsatz als Transmitter kann ich nur abraten, da sich beim Tasten
der Versorgungsspannung des NE592 (Pin 3) die Frequenz ändert (Chirp). Wer
dennoch unbedingt mit der Stufe senden will, sollte die Endstufentransistoren
direkt tasten. Dazu wird die Taste zwischen die 10 uH Drossel und GND
geschalten und ein 0,1 uF Kondensator parallel zur Taste gelegt. Nachteilig bei
diesem "Sender" sind der Ruhestrom des NE592 von 18 mA, der
ständig laufende Oszillator und die harte Tastung.
Abb. 1: Leistungsoszillator