AGC und S-Meter

Mit nur wenigen zusätzlichen Bauteilen kann man für den Superhet -Empfänger eine automatische Verstärkungsregelung (AGC) aufbauen. Die erste AGC-Schaltung ist universell; sie eignet sich für den NF-Verstärker mit einem Doppel-OP TL072, TL082, NE5532 usw. und dem Breitband-OP NE592 gleichermassen.
Die zweite Schaltung eignet sich nur für einen NF-Verstärker mit Doppel-OP, da sie gleiche DC-Spannungen an den Ein- und Ausgängen, sowie eine Unempfindlichkeit dieser Pegel gegen Schwankungen der Versorgungsspannung voraussetzt. Diese beiden Forderungen sind bei dem NF-Verstärker mit NE592 nicht gegeben.
Beide AGC-Varianten haben eine Ansprechzeit von ca. 10 ms und eine Haltezeit von ca. 2 s. Auf die Beschaltung der OP's habe ich, zugunsten einer einfachen Darstellung der Schaltung, verzichtet.

Variante 1:

Die AGC ist in der Lage bei starken Empfangssignalen das Ausgangssignal der NF-Stufe auf ca. 3 Vss zu begrenzen. Bei schwachen Empfangssignalen führt C1, aufgrund des kleinen NF-Pegels, nur eine geringe positive Gleichspannung. Durch die damit negative Gatespannung von ca. - 4,8 V sperrt der FET nahezu vollständig. Starke Empfangsssignale erzeugen eine Steuerspannung von maximal 3 ... 4 V. Die Gatespannung des FET geht jetzt gegen Null und der FET wird niederohmig. Letzters bewirkt einen teilweisen Kurzschluss des Eingangssignals der NF-Stufe und damit eine Reduzierung der Lautstärke.

Abb. 1: Universelle AGC-Schaltung
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Wer möchte, kann in Reihe mit dem Entladewiderstand R1 ein empfindliches Drehspulinstrument (50 bzw. 100 uA) zur Anzeige der relativen Signalstärke "S-Meter" schalten. Der Wert von R1 ist dann von ursprünglich 220 KOhm auf ca. 100 kOhm zu verringern, wobei die Haltezeit dann etwas kürzer wird.

Variante 2:

Die zweite AGC-Schaltung kann Lautstärkeunterschiede noch besser ausregeln als die erste. Der Grund dafür ist die höhere Verstärkung des Reglers (bipolarer Transistor anstelle eines FETs). Die gegen GND gemessene Ausgangsspannung des NF-Verstärker beträgt selbst bei sehr starken Empfangssignalen nur maximal 2 Vss. Die AGC benötigt keinen Koppelkondensator, da die Gleichspannungspegel an den Ein- und Ausgängen des Doppel-OP's unabhängig von der Versorgungsspannung sind und die gleichen Werte haben.

Abb. 2: AGC-Schaltung nur für TL 072
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Bei einem NF-Signal ( pos. Halbwelle) von mehr als 1 Vs wird der 100 uF Kondensator auf ca. 5,2 V geladen. Durch den nun fliessenden Basisstrom wird der Transistor leitend. Letztes bewirkt auch hier eine Reduzierung der Lautstärke bei starken Empfangssignalen. Bedingt durch die geringe Spannungsänderung am Kondensator ist eine Kalibrierung des S-Meters nicht ganz so einfach wie bei der ersten Schaltung. Zuerst ohne Empfangssignal mit dem 10 KOhm Poti den Nullpunkt einstellen. Rv bestimmt den Zeigerausschlag. Der Wert von Rv ( ca. 4,7 kOhm ) wird durch Probieren ermittelt.

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