Direktüberlagerungsempfänger für das 30 m Band
Der auch als Direktmischer bezeichnete Empfänger besteht aus einem Bandpass, dem Mischer, dem VFO und einem NF-Filter. Für den Aufbau dieser einfachen Schaltung benötigt man lediglich 22 Bauteile und etwas Zeit an einem Wochenende. Wer es noch etwas einfacher haben will, kann auf L1/C1 verzichten und C2 direkt an den Schleifer von P1 anschliessen.
Abb.1: Schaltplan des Empfängers
VFO
Die im NE612 integrierte Transistorstufe ist hier als Colpitts-/Clapp-Oszillators mit einem Reihen-Schwingkreis beschaltet. Der VFO überstreicht, bei Verwendung der beschriebenen Komponenten, einen Empfangsbereich von 10050 bis 10250 kHz. Aufgrund von Bauteiletoleranzen etc. muss man eventuell die Windungszahl oder/und Kapazität der frequenzbestimmenden Komponenten L3 und C7 geringfügig ändern.
Mischer und NF-Verstärker
Auf dem Mischer folgt ein selektiver Audio-Verstärker. Aufeinander abgestimmte Gleichspannungspegel an den Mischerausgängen und Eingängen des OP's ermöglichen eine bauteilsparende, galvanische Kopplung. Der Mischer steuert die nicht invertierenden Eingänge der beiden OP's im TL072 - nach der Unterdrückung der HF-Anteile durch die Kondensatoren C9/C10 - mit dem verbleibenden Nf-Signal an. Der aus DR1 und C12 aufgebaute Reihschwingkreis bringt etwas NF-Selektivität. Bei der Resonanzfrequenz von 660 Hz hat die NF-Stufe eine Verstärkung von 46 dB. Die Lautstärkeeinstellung erfolgt mit dem HF-Abschwächer P1 am Antenneneingang. Die Ausgängen des TL072 sind nicht besonders niederohmig. Bei Verwendung eines Kopfhörers mit Ri=60 Ohm sollte man daher eine 470 Ohm Widerstand in Reihe schalten.
Spannungsversorgung
Der Empfänger arbeitet in einem Spannungsbereich von Ub=8...15 V. Die NF-Stufe wird direkt mit Ub versorgt; der Mischer erhält über IC2 eine Konstantspannung von +6 V. Die Stromaufnahme des Gerätes beträgt ohne Signal ca. 6 mA. Man kann noch 1...2 mA einsparen, wenn man zur Spannungsstabilisierung einen 6V-Regler mit geringerem Querstrom einsetzt.
Stückliste
Bauteil | Wert |
---|---|
P1 | 1 kOhm Potentiometer |
R1, R2 | 10 kOhm |
C1, 3 | 5 .. 90 pF Trimmerkondensator |
C2 | 3,9 pF |
C4 | 2 x 20 pF UKW-Doppeldrehkondensator |
C5 | 100 pF |
C6 | 220 pF |
C7 | 150 pF |
C8 | 0,1 u F |
C9, 10 | 47 nF |
C11 | 2,2 u F |
C12 | 100 u F, 25 V |
L1, 2 | T50-2, 30 Wdg. prim. / 3 Wdg. sek. |
L3 | T50-2, 30 Wdg. |
Dr1 | 33 mH |
IC1 | NE612 DIP |
IC2 | 78L06 |
IC3 | TL072 DIP o.ä. |
KH | Kopfhörer Ri > 60 Ohm |
Abgleich
Für den Abgleich des Empfängers reicht die vorhanden KW-Station aus. Zuerst überprüft man die VFO-Frequenz. Sie sollte mit dem Drehkondensator zwischen 10050 kHz (C4 max.) und 10250 kHz (C4 min.) einstellbar sein. Das VFO-Signal wird dazu mit der KW-Station abgehört. Nun die beiden Eingangskreise mit C1 und C3 auf 10110 kHz abstimmen; d.h. maximale Lautstärke einer dort zu hörenden AFU-Stationen.